Reiherabwehr ohne Netz

Wahrscheinlich jeder Teichbesitzer kennt das Problem mit dem schönen aber auch sehr hungrigen Reiher, der sich zur Sättigung gerne mal an den geliebten Teichbewohnern bedient.
Um ihm entgegenzuwirken haben wir bereits einige Maßnahmen getestet und ich kann schonmal vorweg nehmen, dass die sicherste Variante das Teichbedeckende Netz ist. Dennoch gibt es aber auch andere Maßnahmen der Reiherabwehr, die viel versprechen und mehr oder weniger davon auch einhalten. An unserem Teich haben wir bereits einiges getestet und für Sie nach Wirkung sortiert aufgelistet (bestes Ergebnis zuerst):

Drahtnetz über dem Teich spannen

Am meisten überzeugt hat uns bisher diese Lösung. Sie hat keinen vergleichbar großen Einfluss auf die Optik und die Sicht auf die Fische, wie das klassische Netz, ist aber dennoch bisher sehr wirksam zur Reiherabwehr. Seitdem wir das Netz gespannnt haben, konnten wir immer noch oft Enten im Teich antreffen, einen Reiher haben wir seither aber nicht mehr am Teich gesehen und auch der Fischbestand hat nicht spürbar nachgelassen.

Die Umsetzung ist kinderleicht und war bei uns in ca. einer Std. abgeschlossen. Dazu gehören folgende Schritte:

  1. grob auf einem Blatt Papier aufzeichnen, wie das Netz aus Drähten gespannt sein soll. Hierbei ist es wichtig, dass mit möglichst wenig Draht soviel wie möglich Hindernisse für den Reiher entstehen. Als Richtwert können Sie in die eine Richtung Drähte im Abstand von 30 cm spannen und dann im rechten Winkel dazu weitere Drähte alle 50 cm darauf legen.
  2. geeignete Stellen finden um Erdanker wie diese im Boden versenken zu können. Diese Anker haben wir auch verwendet und sie bieten einen perfekten Halt für die Drahtseile ohne leicht beim versenken zu brechen. Beginnen Sie mit nur einem Erdanker.
  3. Bevor Sie den Erdanker versenken, müssen Sie das Ende der Drahtschnur (wir haben diesen hier verwendet) ein bis zwei mal um den Anker wickeln und anschließend mit sich selbst verdrehen. Dadurch kann er sich unmöglich vom Erdanker lösen.
  4. versenken Sie nun den Erdanker, bis er eine Ebene mit dem Boden bildet und spannen Sie den Draht bis zum gewünschten Zielpunkt.
  5. am Zielpunkt angekommen, können Sie nun wieder eine geeignete Stelle für den Anker suchen und ihn bis auf ca. 5cm im Boden versenken. Um das herausragende Stück des Ankers legen Sie nun wieder zweimal mindestens den Draht und verdrehen ihn anschließend wieder mit sich selbst.
  6. wiederholen Sie die Schritte 3-5 an allen von Ihnen geplanten Stellen.

Schon ist Ihr Drahtnetz fertig und der Reiher wird sich nicht mehr frei in Ihrem Fischteich bewegen können. Wie es aussieht scheint das unseren Reiher so sehr zu behindern, dass er uns schon gar nicht mehr besuchen kommt.

Kosten nur knapp 16€
sehr effektiv
schnelle Installation
Optik (auch wenn wesentlich schöner als Teichnetz)
beschränkter Zugang mit Kecher z.B.

Versteckmöglichkeiten für Fische

Bieten Sie Ihren Fischen genügend Versteckmöglichkeiten, muss sich der Reiher lange gedulden, um an sein Mahl zu kommen. Hierfür kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht:

Wasserpflanzen tragen nicht nur positiv zur Optik und zur Wasserqualität Ihres Teiches bei, sondern geben den Fischen auch die Möglichkeit sich vor Fressfeinden oder Sonneneinstrahlung zu schützen. Empfehlen können wir hierfür besonders Seerosen oder schwebendes Hornkraut. Beides Schwimmt an der Wasseroberfläche und bietet daher einen sicheren Schattenplatz für Ihre Fische. Zusätzlich können Sie um Uferbereich z.B. auf Wasserminze zurückgreifen, die sich horizontal vom Ufer aus auf der Wasseroberfläche ausbreitet. Für das Ufer selbst empfehlen wir Ihnen hohe und dichte Pflanzen, damit das Ufer für die Reiher nicht mehr zugänglich ist.

Höhlen werden von unseren Fischen besonders gerne angenommen, da Sie vollständigen Schutz vor Sonne und Angreifern bieten. Empfehlen können wir hierzu gewöhnliche Pflanzsteine wie diese hier. Man kann sie einfach an eine Ebene Stelle ins Wasser einlassen und beliebig verlängern. Damit man Sie von oben nicht sehen kann, haben wir sie an eine Stelle mit niedrige Wasserstand gelegt und von oben bepflanzt.

Stege können bei Teichen, die groß genug sind ebenfalls eine große Unterschlupfmöglichkeit für die Fische bieten. An unserem Teich gibt es das bisher jedoch (noch) nicht.

sehr geringe Kosten
sehr effektiv
steigert generelles Wohlbefinden der Fische
egoistische Teichbesitzer sehen ihre Fische schlechter

Solar Vogelschreck

zusätzlich zum Drahtnetz verwenden wir seit etwa 2 Jahren diese zwei Ultraschall Solar Vogelschreckgeräte. Wir haben an jedem Ende des Teichs eins davon angebracht und sie auf die Frequenzstufe 3 gestellt, sodass Sie für den Menschen gar nicht hörbar sind. Letztes Jahr hat uns das ziemlich gut geholfen (kein spürbar verminderter Fischbestand) doch Anfang 2018 hat der Reiher den Großteil der kleineren Goldfische geholt. Er scheint sich also an die Geräte gewöhnt zu haben und nimmt es mittlerweile in Kauf. Dennoch haben wir die Geräte noch am Teich stehen, da sie sicher nicht zu dem Wohlbefinden des Reihers beitragen.

innerhalb von Sekunden montiert
keine optischen Einbußen
Reiher scheint sich mit der Zeit daran zu gewöhnen

Spiegelpyramide

hierüber haben wir bereits gutes und schlechtes gehört, konnten uns aber bisher noch keine eigene Meinung dazu bilden, da für uns die oben beschriebenen Maßnahmen bereits ausreichen.

Plastikreiher

vergessen Sie diesen am Besten direkt wieder, denn er bringt (außer dem Verkäufer) niemandem etwas (siehe hier).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert